Der Landesverband
Im Burgenland hat der Volkstanz schon eine lange Tradition. Der Volkstanzverband Burgenland hat sich der Bewahrung und Pflege unseres Brauchtums und der Tracht verschrieben. Genau diese Werte werden in den 26 Volkstanzgruppen und elf Kindervolkstanzgruppen des Volkstanzverbandes mit Herzblut und Begeisterung gelebt.
Der „Volkstanzverband Burgenland“ ist um die verantwortungsbewusste Pflege des Volkstanzes bemüht und agiert insbesondere als Service- und Schnittstelle für die burgenländischen Volkstanzgruppen. In folgenden Bereichen ist dieser Ansprechpartner für:
die Zusammenarbeit mit den burgenländischen Volkstanzgruppen
die fachliche Unterstützung (z. B. Noten, Tracht, Lieder, Förderanträge, Volkstanzveranstaltungen, Behördenwege, diverse Informationen)
die Aus- und Weiterbildung
die Nachwuchsförderung (Kinder und Jugend)
die Öffentlichkeitsarbeit (Medien, Presse, Events)
sowie für die Vermittlung von in- und ausländischen Kontakten.
Im Dezember 1921, als aus dem ehemaligen Deutschwestungarn endgültig das neue österreichische Bundesland „Burgenland“ wurde, galt die Schaffung eines landesweiten Heimatbewusstseins als eine der obersten Prioritäten.
Als früheste Gründungen örtlicher „Pflegegruppen“ gelten die Lied- und Tanzgruppen von St. Martin (durch Oberlehrer Adalbert Riedl, den späteren Gründer und Vorsitzenden des Burgenländischen Volksbildungswerks), Oberschützen und Eisenstadt.
Durch die handschriftlichen Aufzeichnungen des Lehrers und späteren Geschäftsführers des Burgenländischen Volksliedwerks Professor Karl Gradwohl (12.11.1904 – 06.09.1992) fanden 1926 die ersten Tanzvorführungen im Rahmen der Schulschlussfeier der 4. Mädchenklasse der Staatsbürgerschule im Hotel „Weiße Rose“ in Eisenstadt statt. Die Mädchen tanzten, teilweise als Buben verkleidet, in Lederhosen oder im Dirndl, den „Steierischen Figurenlandler“, den Professor Gradwohl einem Turnbuch entnommen hatte.
Öffentliche Großveranstaltungen bildeten willkommene Möglichkeiten, um der Heimatbewegung mediale Aufmerksamkeit zu verschaffen. Als Beispiele seien nur genannt: Die Stadterhebungsfeier von Neusiedl am See im September 1926. Am Festzug nahmen auch mehrere „Trachtengruppen“ aus dem Burgenland und anderen Bundesländern teil.
Eine maßgebliche Rolle sollte dabei der 1927 gegründete Arbeitsausschuss des „Österreichischen Volksliedunternehmens“ (später Österreichisches Volksliedwerk) spielen.
Neben der Sammlung und Dokumentation von Liedern, Tänzen und Bräuchen war der vorwiegend aus Lehrern und Erwachsenenbildnern zusammengesetzte Vorstand bemüht, durch die Gründung von Sing- und Tanzgruppen eine „Heimatbewegung zur Wiederbelebung der alten Trachten, Bräuche und Sitten“ aufzubauen“ (Volksbildungsreferent Rudolf Dechant im Jahr 1928).
Zu den Schlüsselfiguren der frühen Volkstanz- und Trachtenpflege, die in der Literatur fast immer zusammen gesehen werden, gehört auch der Pöttschinger Kapellmeister und Komponist der burgenländischen Landeshymne Peter Zauner (01.12.1886 – 26.06.1973). Seine Kapelle trat 1927 bei der großen Schubert-Gedenkfeier in Wien als erste Trachtenkapelle des Burgenlandes auf. Der damalige Pöttschinger Kapellmeister Peter Zauner erinnert sich:
„Im Jahre 1928 feierten wir in Pöttsching ein großes Fest. Damals bin ich mit meiner Kapelle das erste Mal in burgenländischer Tracht aufgetreten, die ersten burgenländischen Volkslieder wurden gesungen, die ersten burgenländischen Volkstänze aufgeführt. Von der Landesregierung waren Herr Landesrat Michael Koch und Herr Dr. Dechant, der Bundesstaatliche Volksbildungsreferent, anwesend. Die Veranstaltung brachte uns einen großen Erfolg, wenn wir auch von der Konkurrenz als „Kasperln“ hingestellt wurden. Nach kurzer Zeit rief mich Dr. Dechant zu sich nach Eisenstadt. Damals wurde beschlossen, die Pflege der Volkstracht, des Volksliedes und des Volkstanzes im Burgenland mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wir begannen Volkslieder und Volkstänze aufzuzeichnen und Volkstanzgruppen aufzustellen. Bei diesem Fest hatten wir folgende Tänze aufgeführt: Spiegeltanz, Besentanz, Stanitzltanz und Thomerltanz. Daher darf ich ruhig sagen, dass diese historische Entwicklung in Pöttsching ihren Anfang genommen hat.“
Zur 10-Jahr-Feier des Burgenlandes 1931 zogen 50 Spielscharen des Vereins „Deutscher Schulverein Südmark“ singend und spielend durch das ganze Land und gaben damit wichtige Impulse für die Pflege der bodenständigen musikalischen Volkskultur. Zu dieser Zeit (1931) gab es acht Volkslied- und Volkstanzgruppen im Burgenland: St. Martin, Müllendorf, Nickelsdorf, Oberschützen, Jormannsdorf, Eisenstadt, Weiden am See und Pöttsching.
Im Rahmen der großen Tagung des Reichsbundes der katholischen Jugend Österreichs in Eisenstadt zu Pfingsten 1932 gab es auch einen Volkslied- und Volkstanzwettbewerb. Die Tanzgruppe Forchtenau belegte den 2. Platz, Zurndorf errang den 3. Preis. (Bericht in den Burgenländischen Heimatblättern, 2. Jg., H.2, 1933).
1933 konnte in Eisenstadt die 1. Volkskunstwoche mit 40 Teilnehmern durchgeführt werden, der bis 1937 noch drei weitere Volkskunstwochen folgten.
Am 29. August 1934 wird Professor Gradwohl zum ehrenamtlichen Fachkonsulenten für die Arbeitsgemeinschaft burgenländischer Volkslied- und Volkstanzgruppen bestellt. In diesem Jahr unternahm Karl Gradwohl mit seiner Eisenstädter Sing- und Tanzgruppe Volkskunstwanderungen, durch das Südburgenland. Der Volkstanz war zu einer Bewegung geworden.
1937 erschien der erste Behelf für Volkstanzfreunde im Abzugsverfahren: Es war der „Lehrgang für Österreichische Volkstänze“ von Professor Gradwohl.
Vom 16. Dezember 1945 bis 25. März 1956 waren die burgenländischen Volkstanzgruppen Mitglied beim „Verband der Heimat- und Trachtenvereine Wien, Niederösterreich und Burgenland“.
Im Dezember 1946 erschien als erste Nachkriegspublikation „Burgenländische Volkstanzweisen“ im Bundesverlag und Professor Gradwohl steuerte die Tanzbeschreibungen dazu bei.
Im Bezirk Neusiedl am See ist der Begriff Volkstanz seit jeher mit dem Namen Dir. Peter Titz verbunden. Man kann behaupten, dass die Volkstanzbewegung in der Zwischenkriegszeit von 1935 – 1938 sowie in der Nachkriegszeit von 1946-1956 von diesem Mann mit Energie, Begeisterungsfähigkeit und Ausdauer getragen und geführt wurde. Dir. Titz war der Gründer der VTG Neusiedl am See und leitete unter anderem die VTG Weiden am See, Gols und Breitenbrunn.
1952 kam es dann zur Gründung der „Arbeitsgemeinschaft burgenländischer Volkslied – und Volkstanzgruppen“ im Volksbildungswerk.
1954 kam Harald Dreo (01.11.1933 – 09.02.1998) nach Beendigung seines Studiums bei Raimund Zoder in Wien zum Volksbildungswerk nach Eisenstadt, wurde dort Gründer und Leiter des Volksliedchores und zusammen mit der Leiterin der Volkstanzgruppe, Margarethe Kohs, bald zum Aushängeschild des Volksbildungswerkes.
In den folgenden Jahren kam es im Volksbildungswerk zu einem Führungswechsel und zu Unstimmigkeiten, die dazu führten, dass es zu einer Vereinsspaltung kam.
Die Spaltung war die Geburtsstunde des heutigen Volkstanzverbands Burgenland.
1959
Im November gründeten die fünf sich vernachlässigt fühlenden evangelischen Gruppen (Loipersbach, Lutzmannsburg, Mörbisch, Rechnitz und Markt Allhau) einen eigenen „Landesverband Burgenländischer Heimat-, Volkstanz- und Trachtengruppen“. Obmann wurde OSR Ferdinand Zeltner (10.10.1926 – 21.04.1996) aus Loipersbach, Schriftführer Josef Ritter aus Lutzmannsburg.
Die anderen Gruppen verblieben im Volksbildungswerk. Der neu gegründete Landesverband kümmerte sich nun auch um die Bereitstellung von Tanzbeschreibungen und Noten und nahm Tonbänder auf, da es an geeigneten Musikanten mangelte.
1960
Am 28. Jänner erfolgte der Beitritt zum „Bundesverband der Trachten- und Heimatverbände Österreichs“. In Loipersbach fand am 29. Mai das 1. Landesvolkstanzfest statt.
1967
Den Bemühungen von Professor Harald Dreo war es zu verdanken, dass es am 24. Mai wieder zum Zusammenschluss der „Arbeitsgemeinschaft im Volksbildungswerk“ und des „Burgenländischen Landesverbandes“ kam. Dieser nun von allen Seiten anerkannte Verband bestand zu diesem Zeitpunkt aus 24 Sing- und Tanzgruppen. Der Vorsitz blieb bei OSR Ferdinand Zeltner. Gleichzeitig wurde der Verband als ordentliches Mitglied des Volksbildungswerkes aufgenommen.
1977
Neuauflage des Busches „Volkstänze aus dem Burgenland“ von Professor Harald Dreo.
1980
Im Landesverband fand ein Führungswechsel statt. OSR Ferdinand Zeltner übergab den Vorsitz an Stefan Ehrenreiter (* 25.05.1940). Das führte wieder zu neuen Aktivitäten. Die rund 40 Volkstanzgruppen besuchten eifrig die angebotenen Seminare. „Offenes Tanzen“ war ein großes Thema, Tanzleiter- und Musikantenausbildung wurden gefördert.
In den letzten Jahren seiner Obmannschaft übergab Stefan Ehenreiter die Geschäftsführung an Frau Schulrat Maria Katter (* 21.11.1929).
1985
Von 17. – 20. Juli fand das Bundesjugendseminar der ÖTJ mit 35 Teilnehmern aus ganz Österreich in Oberwart statt.
1987
Am 25. April fand das 1. Bezirksvolkstanztreffen in Illmitz statt. An diesem Treffen nahmen alle Volkstanzgruppen des Bezirkes Neusiedl am See teil.
1989
Fand die Tanzwoche der Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz auf Burg Lockenhaus statt.
1991
Im April übernahm Käthe Preissegger (*18.03.1944) das Amt von Stefan Ehrenreiter.
1993
Der Name „Verband der burgenländischen Volkstanz- und Volksmusikgruppen“ wurde auf „Volkstanzverband Burgenland“ geändert.
1994
Im Pöttschinger Meierhof wurde ein Büro eingerichtet. Dort wurden alle Unterlagen, Behelfsmittel, Fotos und Erinnerungsgegenstände aufbewahrt und die Vorstandssitzungen abgehalten.
Am 03. September nahm eine Verbandsgruppe beim Sänger-, Tänzer und Musikantentreffen anlässlich „70 Jahre Stadterhebung“ Kapfenberg teil. Durch das Programm führte Franz Posch.
1996
Jürgen Stampfel (*06.03.1973) gestaltete eine Mappe mit „Volkstänzen aus dem Burgenland“ mit Noten und Tanzbeschreibungen. Gleichzeitig erschien eine dazu passende von mehreren burgenländischen Musikgruppen bespielte CD und eine Videokassette. Auf diesem Video wurden die Tänze von verschiedenen Volkstänzern der einzelnen Volkstanzgruppen getanzt.
1999
In Eisenstadt fand am 10. Juli das 1. Kindertanztreffen statt, wo sich seitdem alle zwei Jahre 200 bis 300 Kinder aus dem ganzen Burgenland vor dem Schloss Esterhazy treffen, um gemeinsam zu tanzen.
Von 01. – 07. August fand die Tanzwoche der Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz auf Burg Lockenhaus statt. An dieser Tanzwoche nahmen 59 VolkstänerInnen teil.
Am 19. November fand der 1. Bezirkskathreintanz in Mönchhof statt. Dieser wird seitdem jährlich durch die Bezirksvertreter Neusiedl am See im GH Frank in Mönchhof veranstaltet wird.
2002
Von 27. – 29. September fand die Bundestagung des „Bundes der Österreichischen Trachten- und Heimatverbände“ in Illmitz statt.
2004
Der in Vergessenheit geratene Burgenland Anzug wurde durch Angelo Hauptmann wieder entdeckt und beim Landesvolkstanzfest präsentiert.
2007
Die burgenländischen Volkstänze gibt es nun auch als DVD und in Griffschrift für Steirische Harmonika.
2008
Eine Verbandsgruppe nahm an den Feierlichkeiten anlässlich „100 Jahre Bund der Österreichischen Trachten- und Heimatverbände“ in Salzburg vom 31. Mai – 01. Juni teil.
Das vorläufig letzte Kindertanzfest in Eisenstadt fand statt.
2009
Am 20. Juni wurde im Meierhof in Pöttsching „50 Jahre Volkstanzverband Burgenland“ gefeiert. An dieser Veranstaltung nahmen Abordnungen von fast allen Landestrachtenverbänden Österreichs teil.
Von 23. – 29. August fand die Tanzwoche der Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz auf Burg Lockenhaus statt. An dieser Woche nahmen 35 Teilnehmer aus Österreich und Bayern teil.
2011
Angelo Hauptmann wurde neuer Obmann des Volkstanzverbandes (08.07.1972-21.02.2017).
2016
Von 28. August – 02. September fand die 1. Burgenländische Volkstanzwoche auf Burg Lockenhaus statt.
2017
Am 21.02 verstarb Obmann Angelo Hauptmann unerwartet.
Im Rahmen der Generalversammlung am 23.04. in Neckenmarkt wurde Matthias Beck (*17.09.1978) zum neuen Obmann des Volkstanzverbandes gewählt.
Von 01. – 02. Juli wurde das 1. Kindertanzseminar unter dem Motto „Jugend Bewegt“ auf Burg Lockenhaus veranstaltet. An diesem Seminar nahmen 72 Kinder und 18 Betreuer aus dem ganzen Burgenland teil. Dieses Seminar findet seither jährlich statt.
Auf der Seebühne Mörbisch fand am 25. Juli das „Feuerwerk der Blasmusik“ statt. Der Volkstanzverband war mit zwölf Tanzpaaren aus sieben Volkstanzgruppen stark vertreten. Zu den Klängen des Musikvereins Frauenkirchen wurde der Marschierboarische auf der Seebühne vorgeführt.
Am 04. August wurde das Volkstanzbüro im Meierhof Pöttsching aufgelöst und der Sitz des Volkstanzverbandes nach Neusiedl am See verlegt.
In Neudörfl fand von 13. – 15. Oktober die Bundestagung des „Bundes der Österreichischen Trachten- und Heimatverbände“ statt.
Die Präsentation der Neuauflage der Tanzbeschreibungen und des Notenteils „Volkstänze aus dem Burgenland“ fand im Rahmen des Landesvolkstanzfestes am 14. Oktober in Neudörfl statt.
2018
Am 26. Jänner wurde eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit mit dem „Verband der Deutschen Selbstverwaltungen in Nordungarn e.V. in Budapest“ unterzeichnet.
Nach längerer Pause wurde wieder ein Verbandsausflug von 07. – 08.April organisiert. 26 VolkstänzerInnen aus dem ganzen Burgenland durften beim Kärntner Volkstanzfest in Pörtschach Volkstänze aus dem Burgenland vorführen.
Unter dem Motto „Tanz auf der Burg“ fand von 30. Mai – 03. Juni auf Burg Lockenhaus das Bundesjugendseminar der Österreichischen Trachtenjugend, an dem 24 Jugendliche aus ganz Österreich teilnahmen, statt.
Am 30. Juni wurde nach 10 jähriger Pause wieder ein Kindervolkstanzfest vor dem Schloss Esterházy veranstaltet. Die 170 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen kamen aus dem ganzen Burgenland und aus Ungarn.
Die Neuauflage des Notenteiles Griffschrift „Volkstänze aus dem Burgenland“ wurde im Rahmen des Landesvolkstanzfestes am 03. November in Neudörfl präsentiert.
2019
Am 23. März organisierte der „Verband der Deutschen Selbstverwaltungen in Nordungarn e.V. in Budapest“ einen Fachtag für ungarndeutsche Volkstanzpädagogen in Zsámbék mit ca. 80 Personen. Die Referenten Gerlinde Haider, Matthias Beck und Jakob Herowitsch brachten den Tanzbegeisterten Kindertänze und burgenländische Volkstänze näher.
Am Sonntag, den 25. April 2019 fand im KUZ Oberschützen die Generalversammlung des Volkstanzverbandes Burgenland statt. Vertreter der Volkstanzgruppen aus dem ganzen Burgenland waren angereist. Der Vorstand mit Obmann Matthias Beck wurde einstimmig wiedergewählt.
Die offizielle Feier des 60-jährigen Bestandsjubiläums des Volkstanzverbandes wurde ebenfalls am 25.Mai mit einem Festakt im Kulturzentrum Oberschützen mit zahlreichen Fest- und Ehrengästen abgeführt. Im Rahmen dieses Jubiläumsaktes wurde einerseits auf die Entstehung der Volkstanzbewegung im Burgenland von 1921 bis 1959 und anderseits auf die Chronik des im Jahre 1959 gegründeten Volkstanzverbandes zurückgeblickt. Bei diesem Fest wurden natürlich auch verdiente Vorstandsmitglieder geehrt. Das Programm wurde durch Auftritte von drei Regionaltanzgruppen – Nord, Mitte, Süd – und einer Kindervolkstanzgruppe sowie durch musikalische Darbietungen umrahmt.
Am Samstag, den 1. Juni, fand das Kindervolkstanzfest vor dem Schloss Esterházy in Eisenstadt statt. In beeindruckender Art und Weise haben 170 Kinder und Jugendliche aus Ungarn und dem Burgenland vor der schönen Kulisse des Schlosses bewiesen, dass die heutige Jugend sehr viel für unsere Tradition übrig hat.
Unser jährlicher Verbandsausflug führte uns Anfang Juli zum Dellnhauser Musikfest ins bayrische Au in der Hallertau. Es waren TänzerInnen aus Illmitz, Gols, Purbach, Loipersbach, Pöttsching und Deutschkreutz dabei, die auf einer der vier Bühnen burgenländische Volkstänze aufführten.
Bereits zum dritten Mal veranstaltete der Burgenländische Volkstanzverband unter dem Motto „Jugend bewegt“, ein Kindervolkstanzseminar auf Burg Lockenhaus. Für die 104 Buben und Mädchen aus 7 burgenländischen Kindervolkstanzgruppen, standen neben dem Tanzen vor allem Spiel, Spaß und Gemeinschaft im Mittelpunkt. Am abendlichen Lagerfeuer mit Musik wurde gemütlich geplaudert, gesungen und getanzt. Am Sonntagvormittag wurden die erlernten Tänze gemeinsam, unter der Leitung der Kindertanzreferentin Gerlinde Haider, auf der großen “Felsenbühne” getanzt. Die anwesenden Betreuer und Familienangehörigen spendeten den entsprechenden großen Applaus.
Vom 18. bis 23. August fand auf Burg Lockenhaus die 4. Burgenländische Tanzwoche statt. Die Teilnehmer aus Österreich, Schweiz, Ungarn und Bayern, erlernten im Rahmen dieses Seminares Tänze aus dem Burgenland und Vorarlberg, sowie Vierpaar- und Kreistänze. Ein ausgewogenes Rahmenprogramm und Ausflüge ins „Frühmittelalterliche Dorf“ nach Unterrabnitz und zu Blaudruck Koo nach Steinberg Dörfl rundeten das Programm ab.
Am 19. Oktober war wieder ein ereignisreicher Tag für den Volkstanzverband. Den ganzen Tag wurde in Neudörfl Teilnehmer aus Bayern, Ungarn, Niederösterreich, Wien und dem Burgenland im Rahmen des Herbstseminar getanzt. Den TeilnehmerInnen wurden durch die Referenten Martina Gebhard Niederösterreichische- und von Paul Haider und Matthias Beck Burgenländische und Österreichische Tänze vermittelt.
Abends fand dann im Martinihof in Neudörfl das Landesvolkstanzfest des Volkstanzverbandes Burgenland statt. Es war zugleich die Abschlussveranstaltung unserer 60-Jahr Verbandsjubiläumsfeierlichkeiten. Sehr viele tanzbegeisterte VolkstänzerInnen aus Ungarn, Bayern, NÖ, Wien der Steiermark und natürlich aus dem Burgenland folgten unserer Einladung. Die Höhepunkte des Tanzfestes waren die Auftritte der Kindervolkstanzgruppe Neusiedl am See, der Verbandsgruppe des Tanzforums NÖ und einer gemischten burgenländischen Tanzgruppe die den Sterntanz aufführte. Im Rahmen des Landesvolkstanzfestes wurden verdiente Tänzer und Tänzerinnen geehrt. Es wurde bis in die späten Abendstunden viel getanzt und das Fest war ein würdiger Abschluss des sehr ereignisreichen Jubiläumsjahres.
Im Herbst konnten wir auch ein neues Zuhause finden. In Neusiedl/See wurden Räumlichkeiten, die als Büro und Lager für die Vereinsunterlagen adaptiert wurden, angemietet. Nach zahlreichen Arbeitsstunden der Vorstandsmitglieder konnten wir unser neues Heim im November beziehen.
Den Abschluss des erfolgreichen Jubiläumsjahr 2019 bildete eine Klausur bei der die Weichen für die Zukunft gestellt wurden. Am ersten Adventwochenende erarbeiteten die Vorstandsmitglieder in drei Arbeitsgruppen die Projekte und die Jahresplanung für 2020. Am Sonntagvormittag wurde dann noch fleißig weiter getagt und mit der anschließenden Weihnachtsfeier wurde ein gemütlicher Schlusspunkt gesetzt.
2020
Ende Jänner fand in Gmunden die Klausur der ÖTJ statt, bei der das Burgenland durch den Verbandsobmann Matthias Beck und der Kindertanzreferentin Gerlinde Haider vertreten war. Die Beiden berichteten Ende Feber bei einer Sitzung mit den Tanzleitern der Kindervolkstanzgruppen über diese Klausur und besprachen die geplanten Veranstaltungen.
Ab Mitte März war alles ganz anders. Auf Grunde des Ausbruchs der Corona-Pandemie mussten alle geplanten Veranstaltungen abgesagt werden. Die Volkstanzgruppen wurden vom Landesverband informiert, dass alle Veranstaltungen und Proben bis auf Weiteres untersagt sind.
An tanzen war jetzt längere Zeit nicht zu denken und so wurde die Idee eines virtuellen Maitanzes geboren. Es durften nur Tanzpaare dabei mitmachen, die im gleichen Haushalt wohnten. Die Tänze wurden zu Hause aufgenommen und dann virtuell zusammengeführt und in der Woche vom 25.-29. Mai auf der Facebook Seite des Volkstanzverbandes präsentiert. Die Tänzer und Tänzerinnen der Volkstanzgruppen aus Deutschkreutz, Glasing, Gols, Illmitz, Leithaprodersdorf, Loipersbach, Neusiedl/See, Purbach, Pöttsching. St. Margarethen und Willersdorf zeigten die Dörfler Mazur, den Mattersburg-Schottisch und den Riedlingsdorfer Landler.
Verein der deutschen Selbstverwaltung in Nordungarn